Wo findet man Spermidin in der Nahrung?
Spermidin, ein natürlich vorkommendes Polyamin, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Ernährung. Es findet sich in einer Vielzahl von Lebensmitteln, wobei der Gehalt stark variiert. Laut einer umfassenden Überprüfung von Zou et al. (2022) sind einige der spermidinreichsten Lebensmittel Weizenkeime, Sojabohnen, reifer Käse, Pilze, grünes Gemüse und bestimmte Arten von Obst. Es ist wichtig zu beachten, dass der Spermidin-Gehalt in Lebensmitteln durch Faktoren wie Reifegrad, Verarbeitung und Zubereitung beeinflusst wird (Zou et al., 2022).
Welchen gesundheitlichen Nutzen hat Spermidin?
Die gesundheitlichen Vorteile von Spermidin sind vielfältig und wissenschaftlich gut dokumentiert. Die Studie von Zou et al. (2022) zeigt, dass eine spermidinreiche Ernährung mit einer Reihe von positiven Auswirkungen verbunden ist. Dazu gehören die Förderung der Herz-Kreislauf-Gesundheit, die Unterstützung der Gehirnfunktion, die Verlangsamung des Alterungsprozesses und die Verbesserung der Zellgesundheit. Zentraler Mechanismus ist dabei die Anregung der Autophagie — ein natürlicher Reinigungsprozess, der beschädigte Zellkomponenten abbaut und recycelt (Zou et al., 2022).
Gesundheitlicher Nutzen von Weizenkeimen
Weizenkeime sind eine ausgezeichnete Quelle für Spermidin. Sie sind nicht nur reich an diesem wichtigen Polyamin, sondern bieten auch eine Vielzahl anderer gesundheitlicher Vorteile. Laut einer Studie von Brandolini und Hidalgo (2012) sind Weizenkeime eine wichtige Quelle für Ballaststoffe, Proteine und gesunde Fette. Sie enthalten auch eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Folsäure, Magnesium, Zink und Vitamin E (Brandolini et al., 2012).
Spermidin aus dem Mikrobiom?
Interessanterweise ist unsere Ernährung nicht die einzige Quelle für Spermidin. Eine Studie von Matsumoto, Kitada und Naito (2019) hat gezeigt, dass unser Mikrobiom ebenfalls zur Spermidinproduktion beiträgt. Als Mikrobiom bezeichnet man dabei die Gemeinschaft von Bakterien, die unseren Darm besiedeln. In der Studie wurde festgestellt, dass die Gabe von L‑Arginin und Bifidobakterien die Produktion von Spermidin durch Darmbakterien stimuliert. Dies deutet darauf hin, dass eine gesunde Darmflora eine zusätzliche, interne Quelle für Spermidin sein könnte (Matsumoto et al., 2019).
Weizenkeim-Extrakt als Spermidinquelle
Während eine spermidinreiche Ernährung eine Möglichkeit ist, um die Aufnahme dieses Polyamins zu erhöhen, gibt es auch andere Optionen. Ein Weizenkeim-Extrakt ist eine bequeme und konzentrierte Quelle für Spermidin. Es ist wichtig zu beachten, dass Weizenkeim-Extrakte in der Regel hochwertiger sind als Sojabohnen-Extrakte. Letztere sind oft genmanipuliert und werden hauptsächlich aufgrund ihrer günstigen Kosten verwendet. Wählen Sie immer hochwertige Produkte von vertrauenswürdigen Anbietern, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.

Liste Spermidin-reicher Lebensmittel
Bitte beachten Sie, dass der genaue Spermidin-Gehalt je nach Reifegrad, Verarbeitung und Zubereitung variiert. Beachten Sie bitte, dass die angegebenen Werte Durchschnittswerte sind und von den tatsächlichen Werten abweichen können:
- Weizenkeime: ca. 243–279 µg/g
- Sojabohnen: ca. 207–273 µg/g
- Reifer Käse (zum Beispiel Blauschimmelkäse): ca. 68–142 µg/g
- Pilze (zum Beispiel Champignons): ca. 63–110 µg/g
- Brokkoli: ca. 60–70 µg/g
- Grüne Erbsen: ca. 58–66 µg/g
- Äpfel: ca. 40–60 µg/g
- Mangos: ca. 37–45 µg/g
- Birnen: ca. 30–40 µg/g
- Bananen: ca. 25–35 µg/g
Quellen
- Brandolini, A., & Hidalgo, A. (2012). Wheat germ: not only a by-product. International Journal of Food Sciences and Nutrition, 63 Suppl 1, 71–74. https://doi.org/10.3109/09637486.2011.633898
- Matsumoto, M., Kitada, Y., & Naito, Y. (2019). Endothelial Function is improved by Inducing Microbial Polyamine Production in the Gut: A Randomized Placebo-Controlled Trial. Nutrients, 11(5). https://doi.org/10.3390/nu11051188
- Zou, D., Zhao, Z., Li, L., Min, Y., Zhang, D., Ji, A., Jiang, C., Wei, X., & Wu, X. (2022). A comprehensive review of spermidine: Safety, health effects, absorption and metabolism, food materials evaluation, physical and chemical processing, and bioprocessing. Comprehensive Reviews in Food Science and Food Safety, 21(3), 2820–2842. https://doi.org/10.1111/1541–4337.12963